Warum wird der Amazonas Regenwald abgeholzt?


Die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes hat mehrere Ursachen, die oft miteinander verbunden sind. Hier sind die Hauptgründe:

1. Landwirtschaftliche Expansion

  • Rinderzucht: Einer der größten Treiber der Abholzung ist die Ausweitung von Weideflächen für die Rinderzucht. Brasilien ist einer der weltweit führenden Exporteure von Rindfleisch, und riesige Waldflächen werden gerodet, um Platz für Rinderfarmen zu schaffen. Schätzungen zufolge ist die Rinderzucht für etwa 60-70% der gesamten Abholzung im Amazonasgebiet verantwortlich.
  • Sojaanbau: Neben der Rinderzucht spielt auch der Anbau von Soja eine große Rolle. Soja wird vor allem als Tierfutter für die Fleischproduktion (Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügel) verwendet, sowohl in Brasilien als auch für den Export in andere Länder. Um den steigenden Bedarf zu decken, werden große Waldflächen gerodet, um Platz für Sojaplantagen zu schaffen.

2. Illegale Abholzung und Holzindustrie

  • Der Holzabbau, oft illegal, ist ein weiterer Hauptgrund für die Abholzung. Tropenhölzer wie Mahagoni und Teakholz sind auf dem internationalen Markt sehr gefragt, und viele Unternehmen fällen Bäume ohne Rücksicht auf Umweltgesetze. Der illegale Holzhandel ist schwer zu kontrollieren, besonders in abgelegenen Gebieten des Amazonas.

3. Bergbau und Rohstoffgewinnung

  • Der Amazonas ist reich an Bodenschätzen wie Gold, Eisen, Aluminium und Kupfer. Der Abbau dieser Ressourcen erfordert das Fällen von Bäumen und die Zerstörung von Lebensräumen. Der illegale Goldabbau hat in den letzten Jahren zugenommen, oft mit verheerenden Folgen für die Umwelt, da dabei giftiges Quecksilber eingesetzt wird, das in die Flüsse gelangt.

4. Infrastrukturprojekte

  • Der Bau von Straßen, Staudämmen und anderen Infrastrukturen erleichtert den Zugang zu abgelegenen Gebieten und fördert die Abholzung. Besonders Straßenbauprojekte, wie der Ausbau der Transamazônica, machen es einfacher, Bäume zu fällen und Holz abzutransportieren. Diese Infrastrukturprojekte werden oft mit wirtschaftlicher Entwicklung begründet, haben aber schwerwiegende Folgen für die Umwelt.

5. Brandrodung

  • Eine weit verbreitete Methode, um Land für Landwirtschaft und Viehzucht vorzubereiten, ist die Brandrodung. Dabei werden große Flächen Wald absichtlich in Brand gesetzt, um sie zu roden. Diese Praxis ist besonders während der Trockenzeit problematisch, da die Brände außer Kontrolle geraten und sich auf weite Teile des Waldes ausbreiten können.

6. Wirtschaftliche Anreize und politische Entscheidungen

  • Die brasilianische Regierung hat in der Vergangenheit wirtschaftliche Anreize geschaffen, um landwirtschaftliche Produktion und Rohstoffgewinnung zu fördern. Oft geschieht dies auf Kosten des Umweltschutzes. Änderungen in der Gesetzgebung, die Umweltschutzbestimmungen lockern oder die Überwachung schwächen, haben die Abholzung begünstigt. Politische Entscheidungen, die auf kurzfristiges wirtschaftliches Wachstum abzielen, fördern häufig die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Amazonas.

7. Armut und wirtschaftlicher Druck

  • In vielen Fällen sind es arme Bauern, die in den Amazonas ziehen, um dort Land zu roden und sich eine Existenz aufzubauen. Oft haben sie keine anderen wirtschaftlichen Alternativen und nutzen die Ressourcen des Waldes, um zu überleben. Ohne staatliche Unterstützung und nachhaltige wirtschaftliche Alternativen bleibt ihnen oft keine andere Wahl, als den Wald für Landwirtschaft oder Holzgewinnung zu nutzen. 


Mit dem Tarayá-Schutzprojekt tragen wir zum Schutz des Amazonas bei. Mehr erfahrt ihr hier.

Unterstützen Sie Living Gaia e.V.

Als gemeinnütziger Verein sind wir auf Spenden angewiesen. 
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie direkt die Projekte im brasilianischen Amazonas. 

  

Alle Spenden sind von der Steuer abzugsfähig.
 Für eine Spendenquittung (ab €300.-) schicken Sie uns bitte eine E-Mail mit der Höhe des gespendeten Betrags und Ihrer Adresse an [email protected]. 

 

Spenden können Sie per Überweisung an unser Vereinskonto

Living Gaia e.V.
 IBAN: DE48 4306 0967 1150 1986 00
BIC: GENODEM1GLS
 

oder über unsere Spendenseite